NERA

Schwermetallhaltige Abwässer werden in den meisten Fällen durch Zugabe von Chemikalien behandelt, um die Metalle zu fällen und das entstehende Abwasser zu neutralisieren. Dies erhöht den Salzgehalt/Salzbelastung des Abwassers und führt zu metallhaltigem Schlamm, der abgetrennt und mit zusätzlichem Aufwand für die Abwasserreinigung fachgerecht entsorgt werden muss. Für die alternative Aufbereitung/Behandlung von Prozesswasser und die Rückgewinnung von Schwermetallen wird ein modellhaft skalierbarer Laborreaktor aufgebaut, der auf dem Konzept der elektrochemischen Fällung basiert. Das Verfahren arbeitet nach dem Prinzip der pH-Verschiebung während der Wasserelektrolyse in Richtung alkalischer Zustand an der Kathode. Dies bewirkt die Ausfällung der vorhandenen Schwermetalle als Hydroxide. An der Anode kommt es zu einer Absenkung des pH-Wertes. Nach der Ausfällung und Abtrennung der Metallhydroxide werden sowohl der Katholyt als auch der Anolyt wiederum gemischt, was zu einer vollständigen Neutralisation des behandelten Wassers führt und garantiert, dass keine Zugabe von Chemikalien erforderlich ist. Das Ziel des NERA-Projekts ist die Entwicklung eines elektrochemischen Abwasserbehandlungsverfahrens im kontinuierlichen Pilotmaßstab mit einem Volumenstrom von ca. 1 m3/h, bei dem die Behandlung ohne Zugabe von Chemikalien erfolgt. Angestrebt wird die Wiederverwendbarkeit des behandelten Wassers als Rohwasser im ursprünglichen Prozess und damit die Reduzierung des Wasserbedarfs durch Rückführung des Wassers.

Weitere Informationen: https://www.projekt-nera.de/.